Für mich unfassbar - hab heute dies hier in der Mainpost gelesen.
Quelle: www.mainpost.de
Milena S. weint um ihren Hund – ihr Ex hat den Mischling einfach abgegeben
„Wo ist eigentlich Bobby?“ Diese Frage bringt Milena S. aus Würzburg seit zwei Wochen immer wieder zum Weinen. Bobby, ihr junger Mischlingshund, ist von ihrem Noch-Ehemann im Tierheim abgegeben worden. Ohne ihr Wissen. Das Ehepaar lebt in getrennten Wohnungen, Milena S. hat den Hund erst nach der Trennung gekauft. Doch das Tierheim rückt Bobby nicht mehr raus.
Milena S. ringt um Fassung. Tränen kullern ihre Wangen herunter. Das Hundekörbchen ist leer – und ihre Hoffnung, Bobby wiederzubekommen, schwindet mit jedem Tag.
„Was ist, wenn ihn das Tierheim an eine andere Familie abgibt? Er ist doch an uns gewöhnt!“
In den Sommerferien hat sie den jungen Hund in Montenegro, ihrer früheren Heimat, gekauft und mit nach Würzburg gebracht.
Seitdem dreht sich für sie und ihren achtjährigen Sohn alles um Bobby.
Doch am 6. November geschieht das Unglaubliche. Milena kommt von der Arbeit nach Hause – und der Hund ist weg.
Ihr Ex, Jürgen S., hat ein Treffen mit dem kleinen Sohn genutzt um den Hund im Tierheim abzugeben.
Milena S. vermutet, dass Eifersucht der Grund war.
Der gemeinsame Sohn wollte nach der Schule lieber gleich heim zu Bobby, statt mit seinem Vater spazieren zu gehen. „Das hat ihn vielleicht geärgert.“
Jürgen S. schert sich indes wenig um die Folgen seiner Tat. „Der Hund ist weg, ja“, sagt er auf Anfrage.
„Der Hund hat doch alles vollgepinkelt und angeknabbert. Das war doch kein Zustand.“ Dass das Tierheim den Hund nun nicht mehr rausrückt, dafür könne er doch nichts.
Er habe im Auftrag seiner Noch-Ehefrau sogar dort angerufen. „Aber die weigern sich“, sagt er.
Laut Auskunft des Tierheimes hat Jürgen S. bei der Abgabe des Hundes behauptet, dass seine Ex den Hund unter keinen Umständen mehr haben wolle.
Sie habe damit gedroht, Bobby auszusetzen. Impfpass oder Kaufpapiere hatte Jürgen S. allerdings nicht dabei...
Warum die Ex-Frau nicht gefragt wurde, kann die Zweite Vorsitzende des Tierheims, Brigitt Pongratz, genau sagen: „Wir haben ständig mit solchen Fällen zu tun.
Das wär ja jedes Mal eine Gaudi, wenn wir da lange rummachen würden.“ Im Tierheim habe man nur mit dem Mann gesprochen. „Die Frau kennen wir gar nicht.“
Aber Milena S. war im Tierheim. Hat sofort versucht, die Sache aufzuklären. Oder stimmt das nicht? Brigitt Pongratz zögert kurz. Dann rudert sie zurück: „Ja, natürlich haben wir mit der Frau gesprochen.
Ich habe Ihnen doch gesagt, dass die schon am nächsten Tag hier im Tierheim war.“ Und: „Die hat eine meiner Pflegerinnen aufs Übelste beschimpft und sie als dumme Schlampe bezeichnet“, zetert Pongratz weiter.
Milena S., die der deutschen Sprache kaum mächtig ist, bestreitet diese Vorwürfe.
Nur eines steht fest: Im Tierheim hat man sich am 6. November nicht daran gestört, dass Jürgen S. weder Kaufpapiere noch einen Impfpass vorweisen konnte, als er Bobby dort abgab. Wie auch: Die Papiere sind nach wie vor im Besitz von Milena S.
„Wir haben ihn darauf hingewiesen, dass wir eine Unterschrift auf dem grünen Schein als endgültige Entscheidung verstehen“, sagt Brigitt Pongratz.
Einen verwahrlosten Eindruck mache Bobby nicht. Misshandelt worden sei er auch nicht. Dennoch schließt man im Elferweg offenbar aus, den Hund wieder an die eigentliche Besitzerin Milena S. zurückzugeben.
Für Brigitt Pongratz ist die Sache erledigt. Für Milena S. noch lange nicht. Sie versteht nicht, warum das Tierheim, dem es doch eigentlich um das Wohl der Tiere geht, ihren Bobby nicht in sein Zuhause zurücklässt.
„Da stellt sich doch die Frage, ob eigentlich jeder den Hund eines ungeliebten Zeitgenossen oder Ex-Partners im Tierheim abgeben – und damit für einen endgültigen Besitzerwechsel sorgen kann?“
Brigitt Pongratz bringt das Argument nur kurz ins Stocken. „Ja, das ist theoretisch möglich“, sagt sie. Unterschrieben sei unterschrieben.
Milena S. kann das nicht fassen. „Jetzt leiden doch alle! Mein Kind, ich – und vor allem Bobby!“ Als sie ins Tierheim gekommen sei, sei Bobby voll Freude an ihr hochgesprungen. Die Verantwortlichen dort habe das aber nicht interessiert.
Milena S. erwägt nun, die Polizei einzuschalten. Anzeige zu erstatten wegen Diebstahl und Unterschlagung. Es wird noch Einiges zu klären sein im Fall Bobby. Bis dahin bleibt das Hundekörbchen zuhause leer.
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Anhand vieler Leserkommentare ist auch ersichtlich, dass sehr viel Empörung bzgl. dieser Vorgehensweise herrscht.
Für mich ist dieses Vorgehen des Tierheims überhaupt nicht nachvollziehbar. Wenn es wenigstens ein wenig Logik beinhalten würde, aber so!?!?
Das nenn ich mal übertriebenen Tierschutz und ich hoffe, die Frau klagt dagegen. Auch wenn ein Hund immer noch als Sache im deutschen Rechtsstaat angesehen wird, dann grenzt auch dies an Unterschlagung fremden Eigentums.
Möchte nicht in der Haut der Besitzerin stecken, ich glaub ich würd Amok laufen und vor dem Tierheim zelten wenns sein muss! Da krieg ich echt nen Prass. De eigene Hund muß leiden, weil Instituionen auf ihr "angebliches Recht" beharren!!!
Ich hoffe inständig, dass Bobby ganz schnell wieder zuhause ist und keinen Schaden davon nimmt! Und dem Ex gehört auch ne Anzeige verpasst!
Ich bin soooooooooo sauer! :1: